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Gurtstraffer

Gurtstraffer gehören zum Standard des so genannten passiven Sicherheitssystem in Fahrzeugen und soll im Fall eines Unfalls rechtzeitig den Gurt bis zu 15 Zentimeter anziehen.

Ein solcher Gurtstraffer wird entweder an der Gurtaufrollung unter dem Gurtschloss bzw. an der Verankerung des Gurtes eingefügt. Der Antrieb erfolgt über eine gespannte Feder oder eine kleine Sprengvorrichtung. Liegt der Gurt straff und korrekt an, bewirkt der Gurtstraffer auf die Schulter eine Kraft von ungefähr 2 kN.

Ziel ist es, den Fahrzeuginsassen bei einem Unfall möglichst frühzeitig abzufangen und den Insassen möglichst schnell an der Gesamtverzögerung des Fahrzeuges teilnehmen zu lassen. Gerade im Winter wird warme voluminöse Kleidung getragen, die das wirklich straffe Anliegen des Gurtes verhindert und sich ohne Gurtstraffer im Falle des Aufpralls negativ auswirkt. Dieses Problem wird als Gurtlose bezeichnet. Bei ordnungsgemäßem Gebrauch führt der Gurt im Allgemeinen nicht zu Verletzungen.

Gesteuert wird der Gurtstraffer über die Sensoren vom Airbagsteuergerät, die bei modernen Fahrzeugen zusätzlich prüfen, ob der Autositz überhaupt besetzt ist oder nicht. Ist der Platz nicht besetzt oder wurde der Gurt nicht angelegt, unterbleibt die Auslösung des Gurtstraffers. Die Auslösung des Gurtstraffers kann unterschiedlich zum Auslösemoment des Airbags eingestellt werden, was bedeutet, dass zwar der Airbag geschlossen bleibt, der Gurtstraffer aber greift.

Zu den üblichen Funktionsweisen des Gurtstraffers gehört der so genannte Rotationsstraffer, der mittels einer pyrotechnischen Treibladung den Gurt weiter aufrollt. Weitere Funktionsweisen sind Seil-, Rohr- und Wankelstraffer.

Wurde der Gurtstraffer ausgelöst, muss er ersetzt werden, da er sonst nicht mehr funktionsfähig ist. Sichtbar wird dann ein kleines meist rotes Fähnchen. Die Entsorgung eines Gurtstraffers sollte nur durch einen Fachmann erfolgen, da die Demontage gerade bei Treibladungen nicht ungefährlich ist. Auch sollte darauf geachtet werden, dass der Gurt niemals verdreht ist, um weitere Verletzungen zu vermeiden.