Mythos Trabant
Ab 1957 fertigte der PKW-Hersteller VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau DDR ein Automobil, das Trabant genannt wurde. Zunächst hielt man ihn für ein sparsames Auto, jedoch erwies er sich schlussendlich als vollkommen veraltet, da ihm Innovationen fehlten. Der Trabant ist das Beispiel für den Aufstieg und das schließliche Scheitern der Deutschen Demokratischen Republik. Er wurde bis 1991 produziert, verschwand dann aber sehr schnell von den Straßen.
Der Trabant wurde geschaffen, da man mit dem Westen immer noch gleichziehen wollte, obwohl bereits mehrere Rückstände zu beklagen waren. Gleichzeitig wollte man die Flucht der Ostdeutschen in den Westen verhindern, indem man ihnen ein Auto bieten wollte, das höchsten 5,5 l auf 100 Km verbraucht und gleichzeitig zu einem billigen Preis zu erhalten war. Die Außenhaut wurde aus Kunststoff gefertigt, da das Tiefziehblech in der DDR ein Embargoprodukt war. Deshalb war es hier ziemlich rar und auch teuer.
Das erste Modell, dessen Karosserie aus Duroplast gefertigt war, stellte jedoch noch keinen Erfolg dar, da immer noch ein Großteil des Autos aus Stahl gefertigt werden musste und sich die minimal kleine Rückbank nicht dazu eignete eine ganze Familie zu transportieren.
Den Namen Trabant, was Begleiter oder Weggefährte beseutet, erhielt das Auto schließlich durch eine Umfrage. Im Jahre 1957 wurde eine neue Version des P 50, so wurde er derzeit noch genannt, geschaffen und er wurde auf der Leipziger Messe vorgestellt, wo er sehr vom Publikum gelobt wurde, dass sein Innenraum so geräumig sei und er ein dem Geschmack der Zeit entsprechenes Design habe. Ab 1959 nannte man den Wagen Trabant 500. Er wurde stetig weiterentwickelt.
1963 kam eine neue Version des Trabants auf den Markt, der einen grundlegend neuen Motor hatte, der Trabant 600. Der Hubraum wurde erhöht, so war eine Leistungssteigerung möglich. Jedoch entsprach der Wagen äußerlich nicht mehr wirklich dem Zeitgeschmack.
Deshalb wurde ab 1964 eine neue Karosserie gebaut, die bei der Bevölkerung gut ankam. Das war der Beginn des Trabant 601, der 18 cm länger, aber 5 Kilo leichter war. Ein Jahr später wurde auch der Trabant 601 universal auf den Markt gebracht, der eine Kombiversion des anderen Modells darstellte, bei dem sich die Rücksitze umklappen ließen.
Jedoch drohte der Trabant durch seinen Zweitaktmotor zu veralten, da sogar das sozialistische Ausland bereits auf den Viertaktmotor umgestiegen war.
Es kam zunächst zu keinen neuen Modellen des Trabant 601, sondern es gab nur ein paar Neuerungen, die zwar ganz gut waren, aber so veraltete er in den 26 Jahren seiner Produktion hoffnungslos.
Mitte der 80er entwickelte man dann ein neues Modell, den Trabant 1.1. Hier erwarb man die Lizenz zum Nachbau des 1,3-l-Viertaktmotors, der von Volkswagen beim Polo eingestzt wurde. Somit blieb wenig Geld zur Veränderung der Karosserie des Trabants, und deshalb hatte der Wagen moderne Technik in einem nur leicht verändertem alten Äußeren.
1989 wurde er dann vorgestellt, jedoch wurde dieser nicht gut angenommen, da die Preissteigerung im Vergleich zur Leistung zu hoch für den Markt war. Gleichzeitig waren ab dem 1. Juli 1990 auch Westautos für den DDR-Markt zu bekommen, weshalb die Nachfrage gleich Null war. Weiterhin gab es noch ein paar unbedeutendere Modelle und auch den Trabant universell und den Trabant Kombi, die die größere, platzgebendere Version des jeweiligen Trabantmodells darstellten.
Der zunächst als Volkswagen gefeierte Trabant wurde schließlich mehr und mehr zum Sinnbild für die stagnierende Wirtschaft der ostdeutschen Republik.
Die Wartelisten für ein neues Auto waren nendlich lang und fast jeder Bürger hatte eine solche laufen. Dennoch galt er, wenn er gut gepflegt war, als Statussymbol. Dies änderte sich dann schlagartig zu Beginnd der 90er Jahre, aber trotzdem gibt es heute sehr viel Fanclubs, auch in den westlichen Bundesländern, die sich dem Trabant widmen.