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Die schnellsten Autos der Welt mit Straßenzulassung

Der erste dokumentierte Geschwindigkeitsrekord wurde im Dezember 1898 aufgestellt. Damals erreichte der waghalsige Rennfahrer Gaston de Chasseloup-Laubat auf einer französischen Teststrecke mit einem Elektrofahrzeug eine Geschwindigkeit von 63 km/h. Bereits wenige Monate später schaffte es Camille Jenatzy, ebenfalls ein Rennfahrer, zum ersten Mal eine Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h zu fahren. Die beiden aufgestellten Geschwindigkeitsrekorde der vergangenen Tage entlocken heutzutage nicht einmal mehr dem durchschnittlichen Pkw-Fahrer ein müdes Lächeln. Selbst Geschwindigkeiten von 300 km/h sind heute der ganz normale Maßstab, an dem sich Sportfahrzeuge messen lassen müssen. Im Jahr 1997 konnte ein Raketenauto am 15. Oktober zum ersten Mal die Schallmauer durchbrechen. Auf der Teststrecke erreichte es eine Geschwindigkeit von 1228 km/h. Selbstverständlich ist das Raketenauto nicht auf der Straße zugelassen, sodass es sich um einen Rekord außerhalb der Konkurrenz handelt. Der Vergleich der fünf schnellsten Serienfahrzeuge auf der Welt macht allerdings deutlich, mit welcher enormen Kraft eine unvorstellbar hohe Geschwindigkeitsleistung erreicht werden kann. Bei den extrem hohen Geschwindigkeiten reicht bereits ein kleines Schlagloch aus, und der Wagen wird zu einem Spielball der physikalischen Gesetze.

Platz 5: Der 9ff GT9 Vmax

Den fünften Platz im Ranking belegt der 9ff GT9 Vmax. Dabei handelt es sich um eine Sonderanfertigung aus der Dortmunder Tuningwerkstatt 9ff. Bei dem Originalfahrzeug, von dem lediglich die Motorhaube sowie die Scheinwerfer nicht verändert worden sind, handelt es sich um den Porsche 911 GT3 (997). Prinzipiell ist das Urmodell schon ein sehr schneller Sportwagen. Das Unternehmen zeigt jedoch, welche höchstmögliche Leistung tatsächlich möglich ist. Ausgestattet ist das Tuning-Monster mit 1400 PS. Im Gegensatz zum Porsche 911 GT3 wurde die Motorhaube aus Sicherheitsgründen nicht aus Carbon, sondern aus Stahl angefertigt. Das Leergewicht beträgt 1340 kg. Das maximale Drehmoment liegt bei unfassbaren 1160 Newtonmeter. Innerhalb von nur 3,1 Sekunden hat der Supersportwagen die 100 km/h-Grenze mühelos passiert. Die 300er Marke fällt bereits nach kurzen 13 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 437 km/h, womit die Konkurrenz, wie zum Beispiel der Bugatti Veyron, noch einmal deutlich übertroffen wird. Für die optimalen Aerodynamikwerte wurden spezielle Schürzen und Schweller an dem Fahrzeug installiert. Die Karosserie besteht abgesehen von der Motorhaube aus Carbon. Der 9ff GT9 Vmax hat allerdings auch seinen Preis. Wer dieses Fahrzeug in seiner persönlichen Garage parken möchte, muss mindestens 540.000 € für den 4,72 Meter langen Koloss investieren.

Platz 4: Der Koenigsegg One:1

Auf dem vierten Platz der schnellsten Fahrzeuge der Welt mit Straßenzulassung liegt der Koenigsegg One:1. Wer dieses Fahrzeug sein Eigen nennen möchte, wird ihn heute nur noch als gebrauchten Supersportwagen erhalten. Lediglich sieben Exemplare hat der Hersteller verkauft. Bei einem Grundpreis von 2,3 Millionen € handelt es sich um einen sehr elitären Personenkreis. Bereits mit dem Agera One:1 hat das Unternehmen Koenigsegg gezeigt, dass auf dem Markt der Megacars mit ihm zu rechnen ist. Beim Koenigsegg One:1 haben die Verantwortlichen allerdings noch einmal deutlich zugelegt. Insgesamt Arbeiten unter der Motorhaube 1360 Pferdestärken. Damit hat der Gigant zwar 40 PS weniger als der 9ff GT9 Vmax. Dennoch liegt die maximale Höchstgeschwindigkeit bei stolzen 440 km/h, wobei die Beschleunigung von 0-400 km/h in 21,5 Sekunden vollzogen ist. Lediglich 2,8 Sekunden benötigt das Kraftpaket für 100 km/h aus dem Stand. Betrieben wird der Supersportwagen von einer 7-Gang-Doppelkupplung. Der Name One:1 wurde übrigens deswegen gewählt, weil jede Pferdestärke genau 1 kg Masse bewegen muss, sodass das Megacar insgesamt 1360 kg Leergewicht hat. Bei einem derartigen Leistungsvolumen ist es nahezu ein Wunder, dass der Koenigsegg One:1 beim fahren nicht abhebt und entsprechend zu einem Fluggerät mutiert. Der Bolide erzeugt stolze 600 kg abtrieb, insbesondere durch den Einsatz eines aktiven Heckflügels. Die Querbeschleunigung liegt bei bis zu 2G. Im Interieur haben sich die Hersteller für eine schlichte Gestaltung entschieden. Hier treffen Wildlederschalensitze auf jede Menge Carbon. Technisch ist alles verbaut, was nach derzeitigem Entwicklungsstand überhaupt möglich ist. Das Drehmoment liegt bei 1371 Newtonmeter, wobei der Antrieb des Superflitzers über das Hinterrad erfolgt. Das Tankvolumen beträgt 74 l, wobei allzu lange Strecken damit sicherlich nicht zurückgelegt werden können. Der V8 Biturbo sowie die 5000 cm³ Hubraum runden den viertschnellsten Serienwagen der Welt ab.

Koenigsegg One:1

Koenigsegg One:1 Foto:Koenigsegg

Platz 3: Der SSC Tuatara

Mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 444 km/h liegt der SSC Tuatara souverän auf dem dritten Platz. Es handelt sich um den aktuellen Überflieger des Herstellers Shelby Supercars (SCC). 1369 PS treiben den Boliden an. Mit einem Leergewicht von 1179 kg liegt die Beschleunigungszeit von 0-100 km/h bei kaum noch messbaren 2,5 Sekunden. Bei einer Länge von 4430 mm und einer Höhe von 1092 mm liegt der Fahrer gewissermaßen auf der Straße, während er den Geschwindigkeitsrausch hautnah erlebt. Der Hersteller SSC hat beim Tuatara einen V8 Ottomotor verbaut. Das maximale Drehmoment liegt bei 1413 Newtonmeter. Serienmäßig wird das Fahrzeug mit einem 7-Gang-Schaltgetriebe ausgeliefert. Apropos serienmäßig: Der Hersteller SSC hat angekündigt, dass bei diesem Giganten eine maximale Leistung von 1700 PS durchaus möglich ist. Bereits im Jahre 2007 konnte der von SSC produzierte Aero den damaligen Höchstgeschwindigkeitsrekord mit 412 km/h für sich verbuchen. Nachdem der Bugatti Veyron 16.4 eine Hoechstgeschwindigkeit von 431 km/h nachgelegt hat, hat sich das Unternehmen seinem neuesten Giganten hingegeben. Bezüglich der Anschaffungskosten gibt es sehr unterschiedliche Angaben, wobei die Preisspanne zwischen 736.300 – 1.000.000 € liegt. Produziert wird das Coupé seit 2015. Optisch erinnert der Gigant an einen amerikanischen Kampfjet. Kenner bezeichnen ihn als einen Mix aus Stealth Fighter und F-16. Die kleinen integrierten Flügel haben allerdings nicht die Funktion, den Supersportwagen in die Lüfte zu heben. Vielmehr dienen sie der Aerodynamik und somit der Kontrolle des Fahrzeugs bei diesem Nervenkitzel.

Platz 2: Hennessey Venom F5

Der Hennessey Venom F5 reist eine deutliche Lücke zur bislang dargestellten Konkurrenz. Es scheint fast so, dass die anderen Sportwagen bereits am Limit angekommen sind, wenn im Hennessey Venom F5 erst einmal in den höchsten Gang geschaltet wird. Die Spitzengeschwindigkeit, die dieser Superraser erreicht, liegt bei unglaublichen 467 km/h. Es ist kaum vorstellbar, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet. Mehr als 7000 cm³ Hubraum und 1419 PS leisten diese gigantische Hochgeschwindigkeitserfahrung. Insgesamt müssen von einem Serienfahrzeug mindestens 30 Exemplare verkauft werden, damit überhaupt ein offizieller Eintrag im Buch der Rekorde möglich ist. Es überrascht daher nicht, dass der Hersteller vom Venom F5 genau diese 30 Stück produziert. Der Preis liegt bei rund 1 Million € pro Fahrzeug. Den Namen F5 trägt der Supersportwagen deswegen, um die Parallele den weltweit stärksten Tornados zu ziehen. Diese werden ebenso bezeichnet.

Für den notwendigen Schub sorgen ein ausgefeilter Turbolader, ein großer Ladeluftkühler sowie innovative Kraftstoffleitungen. Die aufkommenden Kräfte werden über ein automatisiertes Schaltgetriebe, das neu konzipiert worden ist, auf die Hinterachse übertragen. In nur 13,6 Sekunden hat der Hennessey Venom F5 bereits die 300er Geschwindigkeitsmarke geknackt. Wohlgemerkt aus dem Stand! Um das niedrige Gewicht erreichen zu können, wurden in dem Megacar ausschließlich Materialien aus Aluminium sowie Carbon verwendet.

Hennessey Venom F5

Hennessey Venom F5 Foto:Hennessey Performance

And the Winner is: Der Transtar Dagger GT-SS

Schnell, schneller, Transtar Dagger GT-SS. Dieser Superlativ wird dem amerikanischen Megasportwagen vermutlich am ehesten gerecht. Es handelt sich nach wie vor um ein Konzeptwagen, der noch nicht offiziell erworben werden kann. Sollten die ausgegebenen Werte jedoch in der Praxis erzielt werden können, wäre der Transtar Dagger GT-SS zweifellos das schnellste Auto der Welt, das auch noch auf der Straße gefahren werden darf. Im April 2010 erblickte der König unter den Straßenrennwagen zum ersten Mal das Licht der Weltöffentlichkeit. Obwohl das Fahrzeug lediglich ein Gesamtgewicht von 1,2 t haben soll, wird ein 9,4 l starker Biturbo V8 Motor verbaut. Alleine diese Zahlen lassen Experten bereits ins Schwärmen geraten. Lediglich eine handvoll Fahrzeuge soll an interessierte Kunden ausgeliefert werden. Der Preis ist mit schätzungsweise 360.000 € auch noch vergleichsweise günstig. Dafür erhalten Käufer 2000 PS reine Motorenkraft. Die Höchstgeschwindigkeit soll 480 km/h betragen. Zum Vergleich, ein Audi R8 hat eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 330 km/h. Das bedeutet, dass der Transtar Dagger GT-SS diesen Edelsportwagen auf der Strecke noch mit einer zusätzlichen Geschwindigkeit von bis zu 150 km/h überholen kann. Mancher Kleinwagen kommt bei diesem Fahrtempo schon an seine Grenzen. Wie es sich für einen echten Rekordhalter gehört, soll auch der Transtar Dagger GT-SS der Konkurrenz beim Thema Beschleunigung das fürchten lehren. In nur 1,5 Sekunden beschleunigt das Monster von 0-100 km/h. Zu oft sollte der Fahrer daher nicht blinzeln, wenn er diese Landstraßengeschwindigkeit nicht deutlich überbieten möchte. 10.350 cm³ Hubraum sind ein Garant für diese Spitzenwerte. Die Hersteller wollen den künftigen Rekordhalter sowohl als Benziner als auch als „grüne“ Variante vermarkten. Die grüne Variante soll auf Basis von Hydrogen, Methanol und Ethanol erscheinen. Der Umwelt etwas Gutes tun, ohne auf Fahrspaß und den ultimativen Geschwindigkeitskick verzichten zu müssen, wird mit dem Transtar Dagger GT-SS keine Vision bleiben.