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Carsharing – Die Alternative zum eigenen Auto

Übersetzt bedeutet Carsharing sowie wie: Ein Auto teilen. Doch was ist das und wie funktioniert das „Auto teilen“?

Teile ein Auto, anstatt ein eigenes anzuschaffen

Im eigentlichen Sinne ist das Auto heute noch ebenso ein Statussymbol wie früher, wobei ein kleiner Unterschied besteht: Es muss auch praktisch sein. Was allerdings heute anders ist, dass man nicht mehr unbedingt selbst der Besitzer eines Fahrzeuges sein muss, denn man kann sich ein solches auch teilen. Dabei handelt es sich um das sogenannte Carsharing.

Doch was verbirgt sich hinter dem sogenannten Carsharing? Das ist im eigentlichen Sinne ganz einfach: Ein Fahrzeug teilt man sich mit mehreren Menschen. Der Vorteil des Carsharing: Die Anschaffungskosten werden gespart und es muss sich nicht um die Werkstatt und die Versicherung gekümmert werden. Doch die Frage ist offen: Wie funktioniert das Ganze?

Die gemeinsame Nutzung muss organisiert werden

Es ist möglich, sich ein Auto zu teilen, das kann entweder innerhalb des Freundeskreises geschehen oder in einer klassischen Fahrgemeinschaft. Das Carsharing allerdings unterscheidet sich von diesen beiden durch einen Punkt: In der Regel wird das „teilen“ durch einen Carsharing-Anbieter organisiert, der die Fahrzeuge verwaltet. Wer sich für diese Form der Mobilität entscheidet, der muss sich nur bei einem solchen Anbieter anmelden. Wenn er das Fahrzeug nutzen möchte, dann muss er dieses im Voraus in der Zentrale des Anbieters anmelden bzw. buchen. Dabei wird dann der Zeitraum angegeben, in dem das Fahrzeug benötigt wird. Bei den Kosten kommt es dann auf den Anbieter an, das kann entweder eine Kaution sein mit einer Gebühr für die Nutzung sowie die gefahrenen Kilometer oder ein monatlicher Mitgliedsbeitrag.

Ist das Fahrzeug gebucht, dann wird es an einer festen Station abgeholt. Zumeist stehen die Fahrzeuge an einem öffentlichen Ort bereit, wie beispielsweise in der Nähe des Bahnhofs, des Flugplatzes oder auch in den Garagen im Stadtgebiet. Nach der Nutzung muss das Fahrzeug dann wieder an derselben Station zurückgegeben werden, da ansonsten der Verwaltungsaufwand zu hoch wäre.

Carsharing: schon seit 1988

Diese Lösung des Auto Teilens ist gar nicht so neu, denn die erste Organisation wurde bereits 1988 gegründet, die es ermöglichte, ein Auto gemeinschaftlich zu nutzen. In der heutigen Zeit existiert eine Vielzahl dieser Organisationen in Deutschland und die rund 5.000 Fahrzeuge werden von über 190.000 Menschen gemeinsam genutzt.

Für wen eignet sich das Carsharing?

Es kann durchaus gesagt werden, dass sich das Carsharing für Personen eignet, die jährlich weniger als 7.000 Kilometer fahren und eher das Fahrzeug im Stadtverkehr nutzen bzw. Kurzstrecken und für die, für, dass das Auto eher Mittel zum Zweck ist. Selbstverständlich muss jeder der sich am Carsharing beteiligt über einen gültigen Führerschein verfügen und teilweise bestehen die Anbieter auch auf ein Mindestalter oder auch einen Mindestzeitraum seit dem Erwerb des Führerscheins.

Gibt es verschiedene Arten des Carsharing?

Selbstverständlich entwickelt sich auch das Carsharing ebenso weiter, wie andere Dinge und das wird es auch weiter tun. Heute wird das „Auto teilen“ in drei Kategorien unterteilt:

1. Das klassische Carsharing
2. Das Free Floating
3. Das private Carsharing

1. Das klassische Carsharing

Hier sind die verschiedenen Fahrzeugtypen an einer festen Station in der Stadt positioniert und können dann ganz nach Bedarf gemietet und anschließend dort wieder abgestellt werden. In Bezug auf die Kosten fällt hier nicht nur die einmalige Anmeldegebühr an, sondern auch monatliche Kosten, wobei sich die Mietpreise in der Regel in eine Km-Pauschale und/oder eine Zeitpauschale aufteilen.

Vor allem die großen Automobilhersteller haben in letzter Zeit ihr eigenes Carsharing-Konzept entwickelt und bieten das sogenannte Free Floating an.

2. Das Free Floating

Hier wird die Möglichkeit geboten, innerhalb der Städte bzw. in ganz bestimmten Geschäftsgebieten auf das entsprechende Fahrzeug zuzugreifen. Dieses kann auch ganz spontan angemietet werden und steht nicht an festen Mietstationen wie bei dem klassischen Carsharing. Auch die Rückgabe erfolgt nicht an einer festen Station, sondern kann auf einem öffentlich zugänglichen Parkplatz wieder abgestellt werden. Die Bezahlung hier erfolgt pro Minute, Stunde oder Tag.

Ein anderer Trend, der sich mehr und mehr abzeichnet, ist das private Carsharing.

3. Das private Carsharing

Hierbei handelt es sich wohl um einen der größten Trends in der Branche des Carsharings. Bei dem privaten Carsharing meldet sich der Besitzer eines Fahrzeugs (der Vermieter) sowie der Autosuchende (der Mieter) im Internet auf einer entsprechenden Plattform an. Dort hinterlegt der Vermieter alle relevanten Informationen zu seinem Fahrzeug und der Miete. Das bedeutet, er gibt ein, von wann bis wann das Fahrzeug zur Verfügung steht, wo es abgeholt werden kann und wo es wieder abgestellt werden muss. Letztendlich auch das Entscheidende: die Kosten des Carsharings. Interessierte können die Angebote einsehen und dann entscheiden, welches Fahrzeug sie „mieten“ wollen.

Der Betreiber des Portals spielt dabei auch eine Rolle, denn er stellt die notwendige Versicherung zur Verfügung und kümmert sich auch um die Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Für seine Dienste berechnet er eine Provision. Für die Mitglieder sind die Anmeldung und auch die Mitgliedschaft in der Regel kostenlos.

Carsharing

Carsharing ©iStockphoto/Ma-Ke

Ist Carsharing sicher?

Die Fahrzeuge, die im Carsharing im Betrieb sind, werden alle regelmäßig von den Anbietern gewartet und gepflegt. Des Weiteren ist das Fahrzeug sowie der „Mieter“ während der Nutzung versichert. Man muss zudem nicht die Angst haben, dass einem irgendeine „Schrottkiste“ zur Verfügung gestellt wird, denn alle Fahrzeuge müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So dürfen diese beispielsweise nicht älter sein als 20 Jahre und nicht mehr als 250.000 Kilometer auf dem Tacho haben.

Lohnt sich Carsharing für mich persönlich?

Ob Carsharing sich für einen persönlich lohnt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Was die Angebote des Carsharings angeht, so sind die ebenso unterschiedlich wie deren Nutzung. Wer nur wenige Kilometer im Jahr mit dem Auto zurücklegt und in einer großen Stadt wohnt, der kann durch das Carsharing durchaus sparen.

Wo gibt es Carsharing?

Carsharing gibt es im gesamten Bundesgebiet. Wer sich für das Carsharing interessiert, findet im Internet genügend Anbieter und auf der Webseite des Bundesverbandes Carsharing ist eine exakte Liste aller Orte vorhanden, wo das Carsharing angeboten wird.

Unfall, Panne, Versicherungen und mehr

Sollte es zu einem Unfall kommen, ist das halb so wild, denn alle Fahrzeuge sind vollkaskoversichert. Ist man der Unfallverursacher, dann muss man für die vereinbarte Selbstbeteiligung aufkommen, die bei Vertragsabschluss vereinbart wurde.

Ansonsten muss der Carsharing-Nutzer nicht viel beachten, denn der Anbieter kümmert sich um TÜV und Inspektionen und das gilt auch für den Kraftstoff. Wenn der Tank dann doch einmal leer ist, dann kann ganz problemlos über eine Tankkarte bargeldlos getankt werden. Was eine Panne angeht, so ist in dem Fall die Vorgehensweise bei den einzelnen Anbietern ganz verschieden.

Worauf achten beim Carsharing?

Wichtig ist, dass die Buchungszentrale des Anbieters 24/7 erreichbar ist und auch die Zahl der Standorte ist wichtig. Zudem sollte das Fahrzeug, das ausgeliehen wird, auf Schäden untersucht werden. Sind welche vorhanden, dann werden diese in das Bordbuch eingetragen. Möchte man sich mit Freunden oder Bekannten ein Auto teilen, dann können dafür die entsprechenden Musterverträge aus dem Internet heruntergeladen werden.

Apps für das Carsharing – die Anbieter expandieren

Das Carsharing rückt immer mehr in den Mittelpunkt bei den Menschen und durch die entsprechenden Apps, die von den Anbietern für das Smartphone zur Verfügung gestellt werden, wird das Carsharing noch einfacher und bequemer.

Allerdings ist dieser Dienst nicht nur für das klassische Carsharing verfügbar, sondern auch die externen Dienstleister bieten über diese Funktion ihre Dienste an. So beispielsweise der App der „Gelben Seiten“, über die, der Carsharing-Interessierte mit nur wenigen Klicks eine Carsharing-Station finden kann.

Auf diese Weise verbreitet sich das Carsharing immer mehr und auch Einsteiger können ganz einfach und bequem den passenden Anbieter finden. Die Apps für das Carsharing sind einfach bedienbar und die Befehle sowie die Gesten sind gut zu steuern, sodass am Ende ein befriedigendes Ergebnis herauskommt.

Carsharing zieht auch in die kleineren Städte ein

Carsharing ist nicht mehr aus den großen Städten wegzudenken und nun zieht es die Anbieter auch in die kleineren Orte, da dort der Markt fast noch unerschlossen ist und teilweise ein großes Potenzial besteht.

In den Ballungszentren tummeln sich mehrere Anbieter des Carsharing und buhlen um die Kunden, im Gegensatz zu den ländlichen Gegenden. Selbst wenn sich die Menschen dort für das Carsharing interessieren, das Problem ist, dass kaum Anbieter in diesen Regionen aktiv sind. Eben dieses Potenzial nutzen die Anbieter immer mehr und expandieren. Sie eröffnen in den kleineren Städten ab circa 50.000 Einwohnern ebenfalls Carsharing-Stationen, wobei dort die Flotte kleiner ausfällt und auch das Angebot sehr eingeschränkt ist. Doch der Trend geht in die richtige Richtung.

Der Trend wird wohl auch darauf hinauslaufen, dass es irgendwann einmal möglich ist, in Stadt A ein Fahrzeug zu leihen und dann in der Stadt B innerhalb des Bundesgebietes, zurückzugeben. Das heißt so, wie es bereits mit den Mietwagen funktioniert, kann es bald auch mit dem Carsharing möglich sein. Somit wird den Nutzern dann noch mehr Flexibilität geboten und sorgt dafür, dass es kaum noch erforderlich ist, ein eigenes Fahrzeug anzuschaffen. Damit wird zum einen die Umwelt geschont und sorgt auch für Sicherheit im Straßenverkehr, da immer weniger wartungsbedürftige Fahrzeuge unterwegs sind. Doch das bedeutet im Umkehrschluss für die Anbieter, sie müssen ihre Flotten aufstocken sowie das Angebot.

Carsharing: die Vor- und Nachteile

Das Carsharing ist im Grunde eine hervorragende Idee. Denn anstelle des eigenen Fahrzeugs, für das Unsummen ausgegeben wird, und dann die meiste Zeit ungenutzt herumsteht und zu einem sogenannten „Standmodell“ wird, ist es besser sich mit anderen ein Fahrzeug zu teilen. Der Vorteil: Keine Wartungskosten, niedrige Kosten und jeder ist glücklich. Doch auch das Carsharing hat seine Nachteile, es ist kein Auto da, wenn es gerade benötigt wird und Hunde dürfen nicht mit.

Die Vorteile

– Eine gute Auslastung des Fahrzeugs
– Für wenig Fahrer fallen niedrige Kosten an.
– Je nach Bedarf die verschiedenen Fahrzeugmodelle im Angebot
– Eine gute Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln
– Umweltschonend
– In den Städten wird Platz geschaffen.
– Ersetzt einen Zweitwagen.
– Die Fahrzeuge der Anbieter sind neuwertig und in einem guten technischen Zustand.
– Für den Nutzer fallen keine Wartung- und Reparaturkosten an.

Die Nachteile

– Bei Vielnutzung oder einer langen Strecke können hohe Kosten anfallen.
– Bei Bedarf ist die Verfügbarkeit eines Fahrzeuges nicht immer garantiert.
– Teilweise kein Fahrzeug verfügbar in näherer Umgebung
– Manche Anbieter verfügen nicht über benötigte Extras wie beispielsweise einen Kindersitz.
– Haustiere sind in der Regel nicht im Fahrzeug erlaubt.
– Rauchverbot in den Fahrzeugen

Fazit

Grundsätzlich handelt es sich um eine gute Idee, mit anderen ein Auto zu teilen. Aber dennoch muss auch dabei einiges beachtet werden, wenn es um die Antwort auf die Frage geht: Soll ein Fahrzeug gekauft oder geteilt werden? Letzten Endes ist die Antwort von der individuellen Lebenssituation abhängig und auch davon wie oft und vor allem wofür das Fahrzeug benötigt wird. Wenn man sich allerdings die steigende Zahl der Carsharer ansieht, dann zeichnet sich ab, dass es sich bei dem Carsharing um eine sinnvolle Alternative handelt im Gegensatz zum eigenen Fahrzeug.